Mit 14 Jahren stellt Antonia von heute auf morgen das Essen ein. Die Ärzte tun ihr Problem als vorübergehendes Pubertätsphänomen ab, bis sie eines Tages in der geschlossenen Psychiatrie landet. Diagnose: Magersucht. In den folgenden Jahren bestimmt die Erkrankung ihr Leben. Ihr Umfeld und sie selbst sind ratlos. Niemand versteht: Warum möchte sich ein ansonsten kerngesunder, fröhlicher Teenager zu Tode hungern? Drei Klinikaufenthalte und mehrere ambulante Therapien helfen Antonia dabei, die Sprache ihrer Psyche zu entschlüsseln. Nach und nach durchschaut sie die Mechanismen, die hinter der Anorexia nervosa stecken, und erkennt: Es geht gar nicht ums Dünnsein. Die Ursachen für die gefährliche Essstörung liegen tiefer: Antonia ist unzufrieden mit sich selbst, fühlt sich zu laut, zu anstrengend, zu viel. In ihrem Buch erzählt sie ihre persönliche Geschichte, räumt mit gängigen Klischees über Essstörungen auf, erklärt, warum die Magersucht ein Hilfeschrei der Psyche ist und reicht Betroffenen wertvolle Ratschläge. Darüber hinaus kommt ihr ehemaliger Therapeut, der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Duisburg, als Experte zu Wort.

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FAQ zum Buch

In welchen Kliniken warst du?

Ich wurde aufgrund der Essstörung in drei Kliniken behandelt. Über meine genauen Erfahrungen spreche ich auch im Buch. Es ist mir aber wichtig zu betonen, wie individuell eine Behandlung abläuft. Du wirst also für dich herausfinden müssen, welcher Ort dich auf dem Weg am besten unterstützen kann.

  1. Aufenthalt 2014: Kinder- und Jugendpsychiatrie Duisburg
  2. Aufenthalt 2015: Klinik am Korso
  3. Aufenthalt 2018: Psychosomatische Privatklinik Bad Grönenbach (gehört zu den Heiligenfeld Kliniken)

Was war dein niedrigstes Gewicht?

Mein niedrigstes Gewicht habe ich in der Öffentlichkeit nie thematisiert, da der gesellschaftliche Fokus bei Magersucht vielmehr auf dem psychischen Leid liegen sollte. Gewichtsangaben sind für Außenstehende dementsprechend irrelevant und können andere Betroffene unnötig triggern.

Welche Tipps hast du für Betroffene?

Für mich war es am Wichtigsten zu begreifen, dass die Essstörung nur einen Zweck erfüllt. Es gibt also Gründe, weshalb man als betroffene Person an dem krankhaften Verhalten festhält. Herauszufinden, was mir die Magersucht überhaupt vermitteln will, welche Glaubenssätze sie anfeuern und welche Ressourcen ich stärken muss, um loszulassen, war mein Beginn der Heilung.

Welchen Tipp hast du für Angehörige?

Mir hätte es damals am meisten geholfen, verstanden zu werden. Als Außenstehender ist es sehr schwierig, die Gedanken von Betroffenen zu verstehen. Wenn man die Logik der Krankheit aber irgendwann begriffen hat, macht es das einfacher, auf die Betroffenen einzugehen. Mein Buch kann bei dem Verständnis hoffentlich helfen.

Glaubst du, dass man vollständig gesund werden kann?

Ich halte mich für den besten Beweis dafür, dass das stimmt. Nach fünf Jahren Anorexie weise ich heute keinerlei der Symptome mehr auf. Häufig geht eine Essstörung aber auch mit anderen psychischen Erkrankungen einher. Auch die sollten im Nachhinein noch behandelt werden.